Fly 4 Fun 2020

Fliegen am Bischling im Salzburgerland

Trotz corona-bedingter Vorbehalte oder gar Ängste, machten sich fast 40 GCEler*innen und Zugewandte einmal mehr auf ins östliche Nachbarland, diesmal aber um ein neues Fluggebiet zu entdecken. Nach einer doch weiten Anreise ins Salzburgerland, die einige Leute in Kössen, im Stubaital oder anderswo fliegerisch und übernachtend mal unterbrachen, empfing uns der Barbarahof zuhinterst im Wengener Tal mit schönen, ruhig gelegenen Zimmern, einer grossen Sonnenterrasse und prächtigem Wetter.

Mehrere Pilot*innen, die schon früh angereist waren, hatten ihre ersten Flüge bereits absolviert und waren sehr angetan von Bahn und Startplätzen. So nah wie hier in Werfenweng, hatte der GCE meines Erinnerns noch nie 'residiert', denn die Bahn startet 50 Meter entfernt vom Gasthof, über dessen Terrasse gehend gleich erreichbar!

Montag wie Dienstag ergaben gute, durch die Nordwindeinflüsse durchaus auch etwas anspruchsvollere Flüge, was sich in Basishöhen von über 2700 m und eher ruppigen Steigwerten bis 7.5 m/s äusserte. Trotzdem waren stundenlange, eher etwas regionale Flüge über 20 bis 30 km die Regel bei den Ambitionierteren.

Die hike-and-fly-Fraktion hatte ebenfalls ihre helle Feude, denn die nahe Lage von Ikarus-Bahn und Startplatz motivierte einige, das Material aufzugeben, und die etwa 850 Höhenmeter zu Fuss anzugehen, ein paar gleich zweimal am selben Tag! 

Doch auch die Geniesser*innen kamen auf ihre Kosten. Und nicht nur fliegerisch, denn das Geniessen stand insbesondere im Vordergrund, als dann das 'obligate' Wienerschnitzel draussen an der Sonne auf der Terrasse verspiesen wurde, zusätzlich mit dem gewünschten Corona-Abstand an den Tischen.
Viele gesellige Runden, intensive Gespräche, kaiserliche Tranksamen (Kaiser = einheimisches Bier...) ergaben viel strahlende, zufriedene Gesichter. Ebenso beigetragen hatten schöne Wanderungen und Biketouren, teilweise unter dem Motto 'Irrungen und Wirrungen'... smiley
Auch am Mittwoch wurde geflogen, gemäss "der frühe Vogel fängt den Wurm", war doch ab Mittag Regen angesagt, der dann auch eintraf, wenn auch etwas später als vorhergesagt. Aber Alternativprogramme wie Spaziergänge, kürzeres Biken, Chillen, Lesen, Jassen, oder gar home office liessen die Zeit schnell vergehen.

Ab Donnerstag sah es gemäss Prognosen aus, als wäre das thermische Pulver anfangs Woche quasi verschossen worden. Das Feuerwerk beschränkte sich zunehmend auf Blitz und Donner und Regen, also war GiPis Ansage klar nachvollziehbar: "Wir treffen uns um 10:00 auf dem Hotelparkplatz zwecks Fahrzeug-Koordination. Wir fahren nach Salzburg und erobern die Festung!"
Ein paar Gewitzte realisierten dann aber Sandras Idee, und setzten sich unten in Werfens Bahnhof in den 'Hostett-Express', um mit Schutzmasken bekleidet, 40 Minuten später und 9 Euro ärmer in Salzburg einzutreffen - ohne Parkplatzsorgen. Das mit dem Parkplatz ist schon noch erwähnenswert, gab es doch Lenker*innen, die Ehrenrunden in voll besetzten Parkhäusern drehten, ohne aber Platz zu finden, um dann hinterher zum Rausfahren den Mindestbetrag von 2.50 € bezahlen zu 'dürfen' - sehr zur Freude aller Beteiligten, insbesondere der geschäftstüchtigen Salzburger...
Und dass diese geschäftstüchtig sind, illustrierten auch der saftige Eintrittspreis von 10 € zur Schlossbesichtigung, oder die 1.40 € pro Mozartkugel in der Confiserie. Das Schloss zu besichtigen rechtfertige den Eintrittspreis aber auf jeden Fall, sagten Besucher aus unseren Reihen, und das 'Steilspiralengefühl' beim Herunterkommen auf der Wendeltreppe des hohen Turms erst recht!
Statt sich in Salzburg in den Touristenmassen die Füsse platt zu laufen, fuhren dafür andere auf gemieteten MTBs auf ausgedehnten Touren den Akku platt, gäll Claire! Rettung nahte in dem konkreten Fall in Form eines Bergrestaurants und eines mitgeführten Ladekabels. Kluge sorgen eben vor.
Auf jeden Fall gab es auch an diesem Abend vieles zu berichten und zu erzählen, was man gesehen und erlebt hatte.

GP begrüsste uns am Freitag morgen mit einer guten und einer schlechten Nachricht: Die Wetterprognosen bis Sonntag sahen in Werfenweng und Umgebung zumindest fliegerisch ziemlich besch...(eiden) aus, das war die schlechte Nachricht. Die gute war: wer vorzeitig heimreisen wolle, müsse nur die verbrachten Hotelnächte bezahlen, und nicht die vorgesehenen bis Sonntag. Ein grandioses Entgegenkommen von Barbara und Alois Rettenbacher, dem Besitzerpaar, hatten sie uns doch schon in diesen verrückten Corona-Zeiten die Hintertüre offen gelassen, und hätten sogar einen kurzfristigen Rückzieher akzeptiert - ein ganz grosses Dankeschön für alles hier an dieser Stelle! Denn auch Betreuung, Bedienung, Essen und Trinken waren vorzüglich.
Dieses Abreise-Angebot war zu verlockend, und so machte sich etwa die Hälfte der Teilnehmenden auf, vorzeitig die Heimreise anzutreten. Entweder um das schlechte Wetter reisend zu nutzen, dem Rückreiseverkehr am Samstag auszuweichen, oder nicht erst am Sonntag zuhause einzutreffen, sollte das Leben A am Montag wieder starten. Ein paar hatten auch im Sinn, unterwegs Dinge anzusehen oder zu erledigen, oder auf etwas bessere Flugverhältnisse zu spekulieren, beispielsweise in Andelsbuch.
Weil dadurch das Teilnehmerfeld buchstäblich zerfledderte und mit dem notwendigen 'Corona-Abstand' zwischen den Leuten ohnehin nur ein Gruppenfoto von weit her möglich gewesen wäre, fehlt dieses sonst üblich Abschlussdokument heuer.

Trotz nicht beeinflussbarer Widrigkeiten meteorologischer und pandemischer Art - toll wars gewesen, merci allen Beteiligten und insbesondere GP fürs Mänätschen.
Wir freuen uns schon auf "f4f 2021" am Kronplatz!

Thomas Uhlmann
 

PS. Hier auf de Homepage ist natürlich nur eine Auswahl der tollen Bilder und Clips, die ihr mir zur Verfügung gestellt habt. In der Mega-Cloud könnt ihr noch viel mehr sehen und in Originalgrösse herunterladen. Die Cloud werde ich bis anfangs August 2020 offen halten.