Schneeschuhtour Hohganthütte 2019

Mit dem GCE im Winter unterwegs...

Ueli und Ka wollten gern und konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Dafür aber sorgten die beiden dafür, dass das diesjährige Schneeschuhwochenende in der Hohganthütte zum tollen Erlebnis werden konnte. Achtzehn Leute kamen trotz schlechtem Wetterbericht angereist und erlebten einen sonnigen und schweisstreibenden Aufstieg zur Hütte. Die gleichen Leute kämpften sich am Sonntag dann durch das Schneetreiben zu den Autos zurück, die auf der Lombachalp, in Habern und im Kemmeribodenbad parkiert waren. Doch das ist noch lange nicht alles, was es zu berichten gibt.

Die einen kamen per Zug angereist, die anderen per Auto. Die einen starteten in Habkern mit den Skiern, die anderen mit den Schneeschuhen auf der Lombachalp und die dritten im Kemmeribodenbad. Und so unterschiedlich die Ausgangsorte waren, so unterschiedlich war denn auch deren Eintreffen in der SAC-Hohganthütte.

Schon am Bahnhof von Interlaken wurde klar, dass der Wetterbericht viel schlechter war, als sich das Wetter zeigte.
Beim Start schon mussten denn die Sonnenbrillen aufgesetzt und nach kurzer Aufwärmphase die dicken Kleider gegen leichtere getauscht werden. Der Aufstieg war ein wunderbares Wandern in stiller und anmutiger Gegend.

Nach einer guten Pause bei einer Sennhütte mit herrlicher Südsicht, machten wir uns in Richtung Allgäuli, zum letzten Aufstieg zur Hütte auf. Man hätte in dieser Phase meinen können, die Spitze der Schneeschuhfraktion, welche auf der Lombachalp gestartet war, müsste den Geschwindigkeitsrekord brechen! Und doch war sie nicht die erste Gruppe, die oben ankam. Bei deren Eintreffen standen die zwei Gäste, welche vom Kemmeribodenbad her aufgestiegen waren, bereits oben und begrüssten sie mit einem Bier in der Hand. Die Hütte war bereits warm, die Fensterläden offen. Alles war für uns bereit!

Während die einen die Lebensmittel, die sie nach oben tragen mussten, in der Küche abstellten, machten sich Margrit und Kari daran, uns ein Festmahl zuzubereiten. Wenn man bedenkt, mit welch einfachen Mitteln hier gekocht werden muss, dann war der Dreigänger, den sie uns bereiteten, ein einziges Gedicht! Wow, fein, grossartig, dankeschön, oben use, tönte es von hier und dort zu den beiden herüber.

Ein lustiger Abend mit Jassen, Diskutieren, Pläneschmieden sollte es werden. Ein Zusammensein mit viel Humor, mit Lachen und Witze erzählen machten diesen ersten Tag so besonders.

Die Nacht dann gestaltet sich wie immer: Kurze Stille, Schnarchen hier und Pusten da, dann ein immer hektischer werdendes Hinunter und Hinauf - das Bier und der Kaffee drückten eben auf die Blase, bis im Morgengrauen schliesslich einer zu heizen begann und Schnee in kochendes Kaffeewasser verwandelte. Das Räumen und Putzen nach dem Frühstück ging schlussendlich flott voran.
Die Leute starteten viel früher als angekündigt - zum Glück, wie sich noch zeigen sollte!

In der Nacht schon hatte es zu schneien begonnen. Alle machten sich darum auf einen ganz anderen Abstieg gefasst, als es der Aufstieg gewesen war. Und auch wenn es die ganze Strecke schneite, so genossen die SchneeschühlerInnen dennoch diese Wegstrecke. Immer noch viel besser als zuhause sein und langweilen, gaben einige zu bedenken.

Wenn die Hinfahrt auf die Lombachalp ein prächtiges Fahren an die Sonne gewesen war, so wurde die Rückfahrt zu einer veritablen Zitterpartie. Zuerst mussten wir die Fahrzeuge vom Schnee befreien und diese mit Mann- und Frauenpower aus den Parkfeldern auf die tief verschneite Strasse schieben. Dann galt es ein steckengebliebenes Fahrzeug aus dem Schneemassen zu graben und weiter unten ein anderes aus einer Wächte auf die Strasse zurückzubringen.

Derweil es für die Skitourenfahrenden ein einziges Vegnügen war, die Hänge zu durchpflügen, war es für die Automobilisten ein einziger Blindflug in der Hoffnung, auf der Strasse zu bleiben und am Schluss heil und ganz in Habkern anzukommen.

Dieses Schneeschuh-Wochenende war ein Erlebnis mit vielen Kontrasten. Kontraste, die uns das Schneeschuh-Wochenende aber nicht so schnell vergessen lassen.
Herzlichen Dank allen, die sich für dieses Beisammensein eingesetzt haben. Es war herrlich, lustig, spannend ...