Weiterbildung des GCE

Was kann ich gut? Wo will ich mich verbessern? Was brauche ich dazu?

Das waren die ‘Hausaufgaben’, die uns Fluglehrer Chris Vuille von Chill Out vorgängig zum Weiterbildungs-Wochenende aufgegeben hatte. Da kam wohl jede und jeder etwas ins Studieren, oder sogar Grübeln, wann hatte man sich schon das letzte Mal so konkret mit seinem Fliegen auseinander gesetzt?

Die Weiterbildung wurde aus Wettergründen schon mal verschoben und die Prognosen verhiessen auch dieses Mal wenig Gutes: Samstag Dauerregen, Sonntag eventuell ein trockener Vormittag. Auf Theoriestunden drinnen hatten wenige Lust, deshalb konzentrierte man sich nach einer kurzen Umfrage schnell auf Sonntag-Vormittag, denn ein weiteres Verschieben hätte nächstes Jahr bedeutet.

Und es war kaum zu glauben – ringsrum tief hängende Wolkenbänke, aber über Interlaken eine einzige ‘blaue Störung’! Alle trugen beim pünktlichen Besammeln um 9 Uhr beim Schützenhaus im Interlakener Lehn auf jeden Fall Sonnenbrillen! Das gute Wetterfenster wollten wir natürlich sofort nutzen und sassen ein paar Minuten später schon im Bus, der uns zuerst zum Bahnhof und von dort in die Waldegg vor Beatenberg bringen sollte.
Gemäss den Hausaufgaben war schnell klar, worauf wir uns konzentrieren wollten: auf die kritischen Meter Bodenabstand nach dem Start, respektive vor der Landung, und aufs aktive Fliegen, das heisst Kontrolle von Nicken und Rollen des Schirms.
Ein halbstündiger Marsch brachte uns zum Startplatz, wo wir uns jedoch schön einreihen mussten hinter zwei lokalen Flugschulen. Dass das bei dem Andrang dauern würde, war schnell klar, und einige wichen daher zum unteren, früher einzigen Startplatz aus. Etwas nasser und steiler, mit höherem Gras, dafür etwas besser angeströmt. Kein Wunder tauchte auch die Fluglehrerin von Ikarus da auf, nachdem sie ihre Schüler*innen hinaus bugsiert hatte. Unser Guide war auch schon weg, wollte er doch unsere Landungen filmen, wie sich später herausstellen sollte. Wir landeten aber nicht auf dem offiziellen Landeplatz im Lehn, da dort Groundhandling nicht mehr erwünscht ist, wenn geschult wird, sondern ein paar Schritte entfernt auf einer Wiese, die noch nicht lange zuvor als Nahrungsgrundlage der Gusti und Kühe gedient hatte, entsprechend wurde dann bein Landen und späteren Groundhandling auch Kuhfladen-Bingo gespielt …

Nach einer kurzen Einweisung und Demo von Chris, übten wir fleissig im etwas schwachen Wind, aber für Cobra-Starts und Ähnliches war es definitiv zu wenig und nach einer guten Stunde einigten wir uns auf einen weiteren Flug. Diesmal aber vom Luegibrüggli aus, denn die Schirme in der Luft und am Harder drüben sowie die gemessenen Windwerte liessen darauf schliessen, dass Soaring eventuell möglich sein würde.

Auf 15 Uhr war zudem Regen angesagt, darum sputeten wir uns, möglichst rasch noch in die Luft zu kommen, ebenfalls ein Argument fürs nahe Luegibrüggli.
Beim Zusammenlegen der Schirme und anschliessendem De-Briefing tröpfelte es leicht, aber rundum positive Rückmeldungen an Chris zeugten von einem gelungenen Anlass. Zusätzlich erhielten wir von ihm zwei ausgedruckte Unterlagen zur Flugvorbereitung, die ich hier auf der Seite als pdf-Dokumente angefügt habe - sehr lesenswert!
Beim gemütlichen Ausklingen auf der Terrasse des Hotels Salzano gleich nebenan, mussten wir etwas unter die Regenschutze rücken, Kaffee und Kuchen, Hefeweizen oder was auch immer schmeckten deshalb erst recht vorzüglich, und ich sah viele zufriedene Gesicherter und hörte einige Lacher. So darf und soll es doch sein!

Thomas Uhlmann

PS. ab morgen 8.6.21 hoffe ich, noch weitere Clips hochladen zu können - freut euch darauf!
8.6.21: es hat funktioniert, youtube lässt mich wieder Clips hochladen :-)